25. Oktober 2022 von Martin Schmitz
Können E-Bikes und E-Roller das Auto ersetzen?

“Inflation und steigende Benzin- und Gaskosten machen auch unsere Fahrtwege teurer. Elektrische Zweiräder können eine günstige und energiearme Alternative zum Auto sein. Kommt jetzt der Boom für E-Kleinstfahrzeuge? Experten rechnen vor, für wen sich der Umstieg lohnt.

…Angesichts steigender Benzinkosten stellt sich nun die Frage, wie viel Geld man mit elektrischen Zweiräder einsparen kann und ob diese eine realistische Alternative zum Auto darstellen. Laut dem Energie-Experten Markus Emmert vom Bundesverband eMobilität sind die Fahrtkosten bei elektrischen Kleinstfahrzeuge zunächst erheblich günstiger sind als beim Auto. “Pedelecs und E-Bikes verbrauchen ungefähr ein bis vier Kilowattstunden pro 100 Kilometer – also 40 Cent bis 1,75 Euro. E-Autos verbrauchen sechsmal so viel Energie auf der gleichen Strecke – das sind etwa 3 bis 9 Euro. Bei Verbrennerfahrzeugen sind es bei den aktuellen Spritpreisen 9 bis 18 Euro pro 100 Kilometer”, sagt er gegenüber ntv.de.

Auf den ersten Blick gute Gründe, umzusteigen. Der Haken sei aber, dass die Politik auch die Straßen entsprechend umbauen müsste, so Emmert. Es bräuchte sowohl in der Stadt als auch auf dem Land mehr getrennte Fahrwege, auf denen E-Bikes und E-Tretroller fahren können. Außerdem müssten die elektrischen Zweiräder sinnvoll mit Bus und Bahn kombiniert werden können.

Emmert empfiehlt, bei einem möglichen Umstieg unbedingt die eigenen Lebensumstände zu berücksichtigen. “Dinge unter den Weihnachtsbaum zu legen ergibt nur dann Sinn, wenn sie wirklich einen Nutzen haben. Wenn ich es nicht als Alternative zu anderen Fahrzeugen wie dem Auto verwende, ist es einfach eine zusätzliche Ressource und ein Kostenfaktor”.

Vor allem Realismus sei angebracht. “Genau das Pedelec und der E-Tretroller sind nicht die klassische Fortbewegungsform für den Winter. Da muss man auch ein Stück Wahrheit zugrunde legen.” Bei einem Kaufpreis von mehreren tausend Euro seien die elektrischen Zweiräder darum auch nicht als kurzfristige Sparmaßnahme geeignet. Auf lange Sicht könne man dagegen umso mehr sparen bei Energieausgaben. Und der Umstieg könne allen zugutekommen. “Vor allem auf gesamtgesellschaftlicher Ebene wären die Einsparpotenziale gigantisch.”

Quelle: ntv.de

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